Die richtige Ernährung nach der Geburt

Die ersten drei Monate nach der Geburt werden auch als viertes Trimester bezeichnet. Du wirst merken, dass diese besonders intensive Zeit voller Höhen und Tiefen ist. Dein Baby muss sich erst langsam an die neue Welt gewöhnen und du in die Mutterrolle hineinwachsen. Ich will ehrlich sein, an manchen Tagen wirst du vor Glück nur so strotzen und an anderen am Boden zerstört und traurig sein. Mach dir keine Sorgen, dieses Gefühlschaos ist vollkommen normal, denn nach der Geburt sind unsere Hormone nicht mehr im Gleichgewicht, wir leiden unter einem starken Schlafmangel und müssen uns verständlicherweise auch erst an die komplett neue Lebenssituation gewöhnen.

Das wichtigste in dieser Phase ist, dass du auf dich achtest und deine Batterien etwas auflädst. Und das bedeutet natürlich, dass du (so gut es eben in dieser Phase geht) auf deine Ernährung achtest.

Die folgenden sechs Tipps werden dir dabei helfen, schneller wieder zu Kräften zu kommen und sorgen auch für eine ideale Ernährung deines Babys durch die Muttermilch.

1. Ausreichend Trinken

Klingt möglicherweise banal für dich, aber besonders wenn du stillst, hast du einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Versuche mindestens täglich 2-3 Liter Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken.

2. Unverarbeitete Lebensmittel

Versuche frische, unverarbeitete Lebensmittel zu essen und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Das bedeutet im Klartext: ausreichend Proteine, komplexe Kohlenhydrate und gesunde Fette mit jeder Mahlzeit und jedem Snack.

3. Spezielle Nahrungsergänzungsmittel

Ja, in erster Linie sollten Vitamine und Mineralien über die Ernährung aufgenommen werden. Dennoch empfehle ich besonders in der Schwangerschaft und Stillzeit ein hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Denn diese speziellen Phasen verlangen deinem Körper einiges ab, weshalb sich auch der Nährstoffbedarf erhöht. Wenn du bei speziellen Nährstoffen, wie etwa Jod oder Eisen, unterversorgt bist, kann dies der Entwicklung deines Babys massiv schaden. Daher rate ich lieber auf Nummer sicher zu gehen und zu einem NEM greifen. Denn selbst eine ausgewogene Ernährung ist keine Garantie dafür, dass man mit allen Nährstoffen ausreichend versorgt ist. Ich z.B. habe selbst als Ernährungswissenschaftlerin, die sich gesund ernährt, bei zwei wichtigen Nährstoffen einen Mangel.

4. Knochenbrühen

Nicht umsonst haben wir als Kinder eine kräftige Hühnerbrühe gekocht bekommen, wenn wir richtig krank waren. Denn was unsere Eltern damals schon wussten, zeigen heute auch Studien: Brühen enthalten spezielle Proteine, die das Immunsystem stärken. Außerdem enthalten Knochenbrühen wertvolles Kollagen, was dir bei der Heilung von Innen hilft! (Besonders wichtig nach einem Kaiserschnitt!)

5. Buntes Gemüse

Versuche generell so viel buntes Gemüse wie möglich zu essen, egal ob frisch oder tiefgefroren. (Bitte kein Gemüse aus der Dose!!) Achte beim Gemüse darauf, viele verschiedene Sorten und damit auch verschieden farbiges Gemüse zu dir zu nehmen. Dadurch stellst du sicher, dass du eine große Bandbreite und unterschiedlichen Vitaminen und Mineralstoffen zu dir nimmst.

6. Vermeide einfache Kohlenhydrate

Versuche weitestgehend auf einfache Kohlenhydrate wie sie in Gebäck, Pizza oder Nudeln enthalten sind zu verzichten. Diese Kohlenhydrate werden extrem schnell verstoffwechselt und lassen deinen Insulinspiegel rasch wieder sinken. Die Folge sind Müdigkeit und Heißhunger, beides Dinge, für die wir in dieser Phase keine Zeit haben, oder? Greif lieber zu Vollkornprodukten und komplexen Kohlenhydraten wie sie in Gemüse enthalten sind.

Während ich hier sitze und diese Zeilen schreibe, befinde ich mich mitten im vierten Trimester. Ich habe tiefe Augenringe, bin dezent übermüdet und mein heutiges Highlight war eine heiße Badewanne. Aber trotzdem kannst du dir sicher sein, dass all die Strapazen es wert sind. Man muss nur einen kurzen Blick auf sein Baby werfen und sich darüber freuen, was für ein Wunder man vollbracht hat.